Diesem Blick und dieser Bedrängung auf 4 der 10 genehmigten 200 Meter hohen Windräder des Windparks Wülfershausen könnten Wargolshäuser Bürger ausgesetzt werden.
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Das ist der Blick auf ein Windrad des mit insgesamt drei Windrädern genehmigten Windparks Wargolshausen.
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Main Post, 20. Mai 2014, Artikel von Eckhard Heise
WALTERSHAUSEN
Sachlich und emotional gegen die Windräder
Große Resonanz bei Infoveranstaltung der Windkraftgegner in Waltershausen

Es mag Zufall gewesen sein, dass morgens in den amtlichen Bekanntmachungen der Tageszeitung der Umfang der beiden Windparks Wülfershausen und Wargolshausen schwarz auf weiß zu lesen war und abends die Windkraftgegner des Vereins zum Schutz der Umwelt und des Kulturerbes in Rhön-Grabfeld zu einer Informationsveranstaltung zu dem Thema luden. Die Resonanz blieb jedenfalls nicht aus, so dass rund 200 Menschen in die Festhalle von Waltershausen strömten.
15 Windräder sollen in zwei Bereichen nördlich und östlich von Wargolshausen errichtet werden, was bei zahlreichen Menschen erhebliche Bedenken hervorruft, so Bert Kowalzik, Vorsitzender des Vereins. Ohne auf Einzelheiten einzugehen, fasste er seine Kritik in den Thesen hin, dass die beiden Windparks in wertvollen Naturlandschaften errichtet werden sollen, sie durch die Nähe zur Bebauung erhebliche Beeinträchtigung für den Menschen haben und außerdem wirtschaftlich unrentabel seien.
Um die Dimension der Anlagen zu illustrieren, waren an den Wänden des Saals Panoramabilder von Wargolshausen und Wülfershausen mit Montagen von Windrädern aufgehängt, die die Lage in der Landschaft darstellen. Mit einem Filmbeitrag untermauerte er die Bedenken gegenüber dem Lärm, die die Rotoren verursachen sollen, während offizielle Stellen aus den Werten des Bayerischen Windatlas Zweifel an der Wirtschaftlichkeit erhoben, weil im betreffenden Bereich eine durchschnittliche Windstärke von 5,0 Meter pro Sekunde herrschen soll.
Unter diesen Windbedingungen könne ein Windrad nicht mehr rentabel betrieben werden, wie Matthias Seifert aus Hendungen unterstrich, der den Ertrag eines Windrades in der Region detailliert berechnet hat. Er warnte zudem Grundstückseigentümer vor den Schlupflöchern in den Pachtverträgen, die bei einem Konkurs oder Ablauf der Laufzeit dafür sorgen könnten, dass der Betroffene sich selbst um die Entsorgung kümmern müsse.
Monika Zimmer aus Wargolshausen brachte die Sorgen einen Großteils der Bevölkerung zum Ausdruck. Eindringlich schilderte sie, dass schon seit vergangenem Jahr der Widerstand in ihrem Heimatbedarf bestehe. Sie behauptet, dass zahlreiche Dorfbewohner den Wegzug erwägen. Unter großem Applaus bedauerte sie die Gefährdung des sozialen Friedens, weil durch Werteverlust der Immobilien und Einbußen der Lebensqualität die Menschen nicht mehr bereit seien, sich für ihre Heimat zu engagieren.
Alexandra Bilko-Pflaugner aus Wülfershausen zitierte Enoch zu Guttenberg, den Mitbegründer des Bund Naturschutzes, der in einem Grußwort die Windkraftgegner zu ihrem Widerstand ermunterte und die Sorgen um die Natur und Landschaft teilte.
Die Worte des früheren Bürgermeisters von Wülfershausen, Manfred Blochmann, erzeugten den nachhaltigsten Eindruck bei den Zuhörern. Unter großem Beifall bedauerte er die Haltung des jetzigen Gemeinderats in seinem Heimatdorf und forderte nachdrücklich den Stopp der Planungen. Er beteuerte, dass die Schäden am Menschen, Landschaft und Natur in keinem Verhältnis zum Nutzen der Windräder stehen. Manfred Röder aus Irmelshausen ging sogar noch weiter und bezweifelte die Windkraft im Ganzen, da sie selbst bei einem forcierten Ausbau nur einen geringen Prozentsatz des notwendigen Stromes erzeuge.
Einen schweren Stand hatte ein Teilnehmer, der sich als Planer von Windkraftanlagen zu erkennen gab und auch in die Vorarbeiten der beiden Windparks eingebunden sei. Er wies die Warnungen Seiferts zurück und forderte zu mehr Redlichkeit auf, kapitulierte aber bald, nachdem ihn Zuhörer lautstark mit weiteren, teils auch unsachlichen, Vorwürfen ins Wort fielen.
Marco Müller forderte die Veranstalter auf, Alternativen zu nennen, mit denen der Atomstrom ersetzt werden kann. Seifert erwiderte, dass die Windkraft jedenfalls nicht dazu geeignet sei. Er verwies dazu auf eine offiziell anerkannte Messung, nach der an dem ertragreichsten Tag des Vorjahres mit der Windkraft nur ein Bruchteil des in der Bundesrepublik benötigten Stromes erzeugt worden sei.
Am Ende der fast dreistündigen Veranstaltung forderte Kowalzik die Teilnehmer auf, ihre Einwände in dem laufenden Genehmigungsverfahren jetzt zu äußern. Zu guter Letzt wies der Wargolshäuser auf die Veranstaltung der Projektbetreiber von Wülfershausen hin, die am Montag, 26. Mai, in Wülfershausen über ihr Vorhaben informieren wollen.

Eckhard Heise
Wülfershausen Bürger könnten folgenden Blick auf den genehmigten Windpark Wülfershausen. Zu sehen sind 5 der 10 genehmigten Windräder. Im Hintergrund des Fotos mit dem Kirchturm ist auch ein Windrad des WP Wargolshausen zu sehen.
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Main Post, 10. Juli 2014, Artikel von Eckhard Heise
BAD NEUSTADT
Sammelaktion gegen die Windkraft
1150 Einwendungen im Landratsamt abgegeben
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Gegen Windräder: 1150 Einwendungen gegen zwei Windparks bei Wülfershausen und Wargolshausen gaben Windkraftgegner im Landratsamt ab. Anhand von Bildern zeigten sie wie sehr Windräder die Landschaft belasten würden.
Bei zwei Infoveranstaltungen zu geplanten Windparks im Bereich Wülfershausen und Wargolshausen hatte sich bereits vor kurzem eine große Zahl von Windkraftgegner Gehör verschafft. Nun mündete der Widerstand in einer Unterschriftenaktion, bei der 1150 Einwendungen gesammelt wurden, die jetzt an das Landratsamt übergeben wurden. Der Verein zum Schutz der Umwelt und des Kulturerbes in Rhön-Grabfeld hatte die Aktion in den von den Plänen der „Regio E2-GmbH“ betroffenen Ortschaften Wülfershausen, Wargolshausen, Waltershausen, Junkershausen und Bahra initiiert. Vor der Übergabe an die Bauabteilung des Landratsamts fasste der Vereinsvorsitzende Bert Kowalzik im Beisein von etwa 20 Windradgegnern die Gründe für die Aktion zusammen.
Zum einen erwartet der Vorsitzende einen massiven Wertverlust der Immobilien in den betroffenen Ortschaften. Darüber hinaus beklagt er die Zerstörung des Landschaftsbildes durch die 15 geplanten Windräder sowie gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung, auf die auch Monika Zimmer hinwies.
Kowalzik wirft aber auch den zuständigen Fachbehörden Nachlässigkeiten bei den Stellungnahmen vor. So sei die Artenschutzprüfung nicht vollständig vorgenommen worden, ebenso seien die Messungen für das Schallgutachten falsch angelegt worden. Gar nicht vorhanden sei ein Gutachten über die optische Bedrängung. Daher seien die Gesamtbeurteilung und der positive Bescheid an die Bauträger nicht akzeptabel. Wülfershausens ehemalige Bürgermeister Manfred Blochmann verwies auf die sozialen Folgen mit der Forcierung der Abwanderung junger Menschen in den betroffenen Dörfern. Die individuellen Argumente finden sich in den Einwendungen wieder, die zusammen sechs Aktenordner füllen und die der Vorsitzende an Sandy Kümpel von der Abteilung Baurecht im Landratsamt übergab. Die Unterlagen werden nun einzeln geprüft und beurteilt, erklärte die Mitarbeiterin der Kreisverwaltung. Ferner werden die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange und der Fachbehörden berücksichtigt, so dass das Verfahren noch mehrere Monate in Anspruch nehmen werde. Die Einspruchsfrist endet mit dem heutigen Tag. Bei einem Erörterungstermin können am 23. Juli im Landratsamt noch einmal Betroffene ihre Anliegen vorbringen.

Heise Eckhard
Main Post, 29. November 2014, Artikel von Eckhard Heise
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Main Post, 3. Dezember 2014, Artikel von Stefan Kritzer
HOLLSTADT
Hollstadt klagt nicht gegen die Windräder
Mit sechs zu sechs Stimmen scheitert der Antrag auf Klage gegen die Windparks Wülfershausen und Wargolshausen denkbar knapp

Großes Publikumsinteresse: Aus den Ortsteilen Wargolshausen und Junkershausen wie aus den Nachbargemeinden Bahra und Wülfershausen waren zahlreiche Besucher zur Gemeinderatssitzung ins Rathaus gekommen. Bürgermeister Georg Menninger leitete die Sitzung.

Knapper konnte der Antrag auf rechtliche Schritte und eine etwaige Klage gegen den Windpark Wülfershausen und Wargolshausen nicht scheitern. Nach einem Patt in der Abstimmung ist der Antrag im Gemeinderat abgelehnt worden. Der Gemeinderat folgte nach Bekanntgabe des Ergebnisses der Gemeindeordnung, die bei einem Gleichstand der Stimmen die Ablehnung des Antrags besagt. Für die Mehrzahl der Bürger in den Ortsteilen Wargolshausen und Junkershausen wurde mit diesem Ergebnis eine Chance vergeben, der drohenden Umzingelung mit Windkraftanlagen der Regio E2 GmbH aus Wülfershausen zu entgehen.
So viele Besucher waren seit Jahren nicht mehr zu einer Gemeinderatssitzung ins Rathaus gekommen. Im Saal hatte der Gemeinderat eine Leine gespannt, die allen Zuhörern signalisierte: Bis hierher und nicht weiter. Sogar vor der Tür harrten Besucher aus, um den Ausgang der Diskussion um den bereits zweimal vom Gemeinderat abgelehnten Windpark der Firma Regio E2 aus der Nachbargemeinde Wülfershausen mitzuverfolgen. Schließlich waren kürzlich 13 Windkraftanlagen dieses Windparks genehmigt worden. Zehn südlich von Wargolshausen und Junkershausen, drei nördlich. „Umzingelung“ heißt es deshalb von einem Großteil der Bürger der beiden Ortsteile. Zweimal hatte der Gemeinderat in zurückliegenden Sitzungen dem Windpark schon sein Nein gegeben. Zweimal war diese Entscheidung vom Landratsamt ersetzt worden. Jetzt hofften die Bürger auf eine mögliche Klage der Gemeinde oder zumindest die Prüfung rechtlicher Schritte gegen die 13 Windmühlen. Doch diese wird die Gemeinde nicht veranlassen. Das war das Ergebnis einer rund eineinhalbstündigen und sehr sachlich geführten Diskussion.
Zunächst hatte Bürgermeister Georg Menninger Verständnis für die Sorgen der Bürger der Ortsteile bekundet. Zudem findet der Bürgermeister, dass die Windräder an dieser Stelle wenig Sinn ergeben: „Wir befinden uns nicht in einem geeigneten Gebiet für Windenergie“, so der Bürgermeister. Das Ortsoberhaupt wehrte sich allerdings in seinen Ausführungen gegen die Forderungen des Wargolshäuser Vereins zum Schutz der Umwelt und des Kulturerbes in Rhön-Grabfeld, nun unbedingt Klage gegen den Windpark einzureichen, um diesen vielleicht doch noch stoppen zu können. „Wir lassen uns nicht vor den Karren spannen“, sagte Menninger und bekundete, dass ihm der ausgeübte Druck des Vereins auf die Entscheidung des Gemeinderats „stinkt“. „Ich werde nicht dafür plädieren, dass wir eine Klage gegen die Windräder einreichen werden“, so der Bürgermeister.
Im Uhrzeigersinn fragte Menninger in der Folge alle Gemeinderäte nach ihrer Meinung und erhielt teilweise ausgearbeitete Statements zur Antwort. Für Jürgen Geßner ist der
Windpark ein „reines Spekulationsobjekt“, das zudem den Aspekt der Umzingelung der Ortsteile erfüllt. Nachdrücklich forderte Geßner eine Klage der Gemeinde gegen den Windpark: „Wir haben eine Verpflichtung für unsere Bürger, diesen Fall rechtlich klären zu lassen“, so Geßner. Ansgar Büttner betonte, dass sich ein Großteil der Bürger von Wargolshausen in einer Unterschriftenliste gegen den Windpark ausgesprochen hat. „Es ist mehr als bedrängend, wie nah und wie hoch diese Anlagen gebaut werden sollen“, schilderte Büttner die Bedenken aus den Ortsteilen. Heftige Kritik äußerte Büttner am Landratsamt als Genehmigungsbehörde: Einen Tag vor Inkrafttreten der 10-H-Regel sei die Genehmigung erfolgt. „Was das Landratsamt da gemacht hat, ist eine Sauerei!“, schimpfte Büttner, der den „Tod von Wargolshausen“ befürchtet, wenn die Windräder gebaut werden.
Auch Gemeinderat Michael Scherl äußerte Verständnis für die Sorgen der Bürger: „Wir brechen uns doch keinen ab, wenn wir uns gegen den Bescheid wehren.“ Kritisch äußerte sich auch Iris Stuhl, die in einer Klage eine Chance sieht, „das Ganze noch einzudämmen“. Gemeinderätin Sabine Balling äußerte sich ablehnend gegen eine Klage: „Damit tue ich mir schwer.“ Sie forderte stattdessen die Bürger der Ortsteile wie auch den Verein auf, selbst Klage gegen den Windpark einzureichen. Monika Menninger und Markus Reß sehen eine Klage der Gemeinde ebenfalls als wenig aussichtsreich an. Der Zweite Bürgermeister Jürgen Gruß sieht schon gar keinen Grund zur Klage und vertritt mit Nachdruck den Ausbau erneuerbarer Energien. „Die Ängste davor werden den Bürgern in Wargolshausen eingeredet“, sagte Gruß, sehr zum Missfallen der Zuhörer im Raum. Gegen eine Klage sprach sich auch Gemeinderat Harald Zwierlein aus: „Zweimal wurde das Nein der Gemeinde vom Landratsamt ersetzt. Die Rechtslage ist nun einmal so“, sagte Zwierlein. „Das müssen wir akzeptieren!“ Wenn im Falle des Rechtsschutzes der Gemeinde keine Kosten für ein Verfahren entstehen, dann sollte Hollstadt gegen die Windräder klagen, bekannte hingegen Gemeinderat Patrick Koob.
In der anschließenden Diskussion wurden sowohl mögliche entstehende Gräben zwischen Hollstadt und seinen Ortsteilen ebenso thematisiert, wie eine wenig kostenintensive Klage bei Rechtsschutz. Nach Ansgar Büttners Äußerung „Wenn jetzt keine Klage erhoben wird, dann wird das vielleicht bei zukünftigen Bürgerversammlungen Auswirkungen haben“, wurde von Monika Menninger mit deutlichen Worten bedacht: „Das kommt einer Drohung gleich“, sagte die Gemeinderätin und äußerte sich enttäuscht über eine bis zu diesem Zeitpunkt sachlich geführte Diskussion.
Nach der Abstimmung mit sechs zu sechs Stimmen blieb dem Leiter der Verwaltungsgemeinschaft Heustreu, Josef Krause, nichts anderes übrig, als die Gemeindeordnung zu zitieren. Diese besagt, dass bei einem Stimmenpatt der eingereichte Antrag nicht angenommen wird. Hollstadt wird folglich keine rechtlichen Schritte gegen den Windpark unternehmen.

Stefan Kritzer
Flyer: Einladung zum Schweigemarsch am 12. Dezember 2014
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20. Dezember 2014: Schweigemarsch in Bad Neustadt
Rede von Bert Kowalzik
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Main Post, 21. Dezember 2014, Artikel von Eckhard Heise
BAD NEUSTADT
Schweigemarsch gegen Windparks
200 Teilnehmer bei Demonstration in Bad Neustadt gegen Windräder 20.12.2014
Rund 200 Teilnehmer protestierten am Samstag in Bad Neustadt mit einem Schweigemarsch gegen Windkraftanlagen in Rhön-Grabfeld. Sie zogen vom Hohntor bis zum Landratsamt.

Die Gegner in den vom Bau der Windparks betroffenen Ortschaften lassen nicht locker. Nachdem das Landratsamt 13 Windräder im Bereich von Wülfershausen und Wargolshausen genehmigt hatte, gehen die Menschen jetzt auf die Straße. 200 Teilnehmer beteiligten sich nach Polizeiangaben an einem Schweigemarsch in Bad Neustadt und forderten später bei der Abschlusskundgebung den Verzicht auf die Anlagen.
Ein fast gespenstisches Bild bietet der Zug, der sich vom Hohntor Richtung Marktplatz und zum Abschluss vor das Landratsamt bewegt. Transparente mit Aufschriften, die die Politik angreifen und eine wirtschaftliche Ineffizienz der Anlagen in einem Schwachwindgebiet geißeln; Schriftzüge, die auf die Folgen für Mensch und Natur aufmerksam machen, schwingen über den Köpfen. Doch statt lautstarker Parolen: kein Wort. Lautlos marschieren Kinder, Jugendliche, Väter, Mütter und ältere Herrschaften an Schaufenstern vorbei.
Aus dem Fenster einer Dachwohnung im dritten Stock ruft ein aufgebrachter älterer Mann: „Jeder von euch hat drei Computer im Haus, aber wo der Strom herkommt, ist euch egal“. Einige wollen etwas erwidern, doch ein Ordner erinnert sie: „Nichts sagen, das ist ein Schweigemarsch“.
Einige Frauen verteilen Flyer, mit denen auf die Anliegen der Demonstranten aufmerksam gemacht wird. „Recht habt ihr Wargolshäuser, die Windräder wären eine Katastrophe für euch“, sagt ein älterer Herr zu der Zettelverteilerin. Ein junger Mann nimmt lachend Anstoß an der Stille, „macht doch mal ein bisschen Lärm, dann wäre viel mehr los“. Doch die Teilnehmer bleiben bei ihrer Linie.
Erst am Platz vor dem Landratsamt greift Bert Kowalzik zum Megaphon, Vorsitzender des Vereins zum Schutz der Umwelt und des Kulturerbes in Rhön-Grabfeld, der die Demonstration organisiert hat. Kowalzik nimmt Anstoß an der Ausweisung der Flächen, die seiner Ansicht nach wegen der Windverhältnisse für Stromerzeugung nicht geeignet sind. 38 Standorte seien im Landkreis festgelegt worden, die die Kulturlandschaft massiv beeinträchtigen und das obwohl immer mehr Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Windräder erhoben werde, weil sie nur zeitweise Strom produzieren und somit den Bau von Kohlekraftwerken notwendig machen, empört sich der Sprecher.
Dem Landratsamt wirft Kowalzik in dessen Funktion als Genehmigungsbehörde Fahrlässigkeit vor. Die Einwände von weit über 1000 Bürgern seien nicht ernsthaft gewürdigt worden. Darüber hinaus seien beim Schallgutachten wesentliche Zusammenhänge nicht berücksichtigt worden. Tal- und Kessellage von Wargolshausen seien zu seinem Unverständnis ebenso bestritten worden wie der Umzingelungscharakter der Windparks für den Ort.
Das Überlandwerk fordert er auf, sich aus dem Projekt zurückzuziehen und so rasch wie möglich die angekündigte Wirtschaftlichkeitsprüfung vorzunehmen, damit nicht weiter öffentliche Gelder verschwendet werden. Nur am Rande streift Kowalzik die jüngste Entscheidung des Hollstädter Gemeinderats, nicht gegen die Genehmigung zu klagen.
Der Vorsitzende selbst kündigt an, die Demonstration sei der Auftakt zu weiteren Aktionen. Wir werden „alle demokratischen und möglichen Mittel bis zuletzt ausschöpfen“, versichert er unter dem stürmischen Applaus der Teilnehmer und weist auf die Spendenzettel hin, die unter den Teilnehmern verteilt werden. „Wir brauchen eure finanzielle Unterstützung für weitere Aktionen und rechtliche Vertretung, wir brauchen aber vor allem weiter eure Solidarität“.

Eckhard Heise
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Verein zum Schutz der Umwelt und des Kulturerbes in Rhön-Grabfeld e.V.
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Aus der Liebe zur Natur erwächst unser stetiger Antrieb sie zu schützen

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