Main Post, 18. November 2013, Artikel von Eckhard Heise
BAHRA
Von Windrädern umzingelt: Bahraer machen sich Sorgen
Windkraft-Infoveranstaltung: Aus Desintresse wurde Ablehnung
Konnte vor kurzem bei der Bürgerversammlung von Mellrichstadts Bürgermeister Eberhard Streit von einer Reaktion auf die neueste Entwicklung zum Thema Windenergie in Bahra kaum die Rede sein, so war die Stimmung bei der Informationsveranstaltung des Vereins zum Schutz der Umwelt und des Kulturerbes in Rhön-Grabfeld nun eine ganz andere. Nachdem Vorsitzender Bert Kowalzik und mehrere Referenten ausgiebig über die Vorhaben um das Dorf herum Auskunft gaben, wandten sich nun zahlreiche kritische Stimmen vor allem gegen die Einkreisung des kleinen Mellrichstädter Stadtteils durch Windräder.
Der Verein mit Sitz in Wargolshausen hat sich unter anderem den Erhalt des landschaftlichen „Kulturerbes“ zum Ziel gesetzt, erklärte Kowalzik zunächst. Durch die Windräder sieht Kowalzik allerdings nicht nur dieses Erbe in Gefahr, sondern auch den Artenschutz vieler Vögel und die Gesundheit der Menschen.
Wie stark diese Beeinträchtigung ist, illustrierte Matthias Seifert von der Initiative „Gegenwind“ aus Hendungen. Besonders anschaulich war dabei sein 360-Grad-Panorama-Video von Bahra, in das er mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms die geplanten Windräder montiert hat. Er sprach von mehr als zwei Dutzend Anlagen, die um Bahra herum geplant oder bereits beantragt seien. Sie seien so angeordnet, dass die zulässige Einzingelung von 180 Grad deutlich überschritten sei, „Schatten gibt es voraussichtlich in Bahra überall“. Ebenso wurde vor den Lärmbeeinträchtigungen gewarnt. Durch die Umzingelung werde voraussichtlich, egal welche Windverhältnisse herrschen, etwas von den Anlagen zu hören sein, hieß es bei der Infoveranstaltung.
Darüber hinaus beschrieb er den Aufwand zur Errichtung der 150 Meter hohen Masten, die Fundamente mit einem Volumen von 1400 Kubikmeter Beton benötigen. „Wenn eine Gesellschaft Pleite geht, ist aber der Grundstückseigentümer für die Entsorgung verantwortlich“.
Dass dieses Szenario sich ereignet, hält Harald Klopf aus Rannungen für fast unweigerlich. Er habe selbst an einer Bürgeranlage geplant, im Laufe der notwendigen Recherchen aber „die Finger davon gelassen“. Dazu berichtete er über die Effektivität der Anlagen, die bereits in seiner Gemeinde existieren. Nachdem inzwischen Leistungsberichte des Betreibers veröffentlicht wurden, geht aus den Zahlen hervor, dass die Anlagen lediglich die Hälfte des vorgesehenen Stromes erzeugen und damit weit jenseits der Wirtschaftlichkeit liegen.
Verwunderlich sei das Ergebnis indes nicht, zumal der bayerische Windatlas schon darauf hingewiesen hat, dass sich die Region in einem Schwachwindgebiet befinde, in dem eine solche Ausbeute gar nicht erzeugt werden könne, wie die Betreiber ursprünglich berechnet haben. Hier in der Region seien die Windverhältnisse sogar eher noch ungünstiger, was auch bereits die Ergebnisse der Windmessung des 150 Meter hohen Mastes bei Unsleben bestätigt haben, hieß es.
Die neuesten politischen Entwicklungen seien auch bereits Reaktionen auf die Unwirtschaftlichkeit der Stromerzeugung in windschwachen Gebieten. Angeblich habe die Agrokraft auch bereits ihr Windparkprojekt Streu/Saale aufgegeben, ließ Seifert verlauten.
Nachdem in dem gut gefüllten Schützenheim mehrere Zuhörer ihre Stimmungslage zum Ausdruck brachten und sich gegen die Windräder äußerten, empfahl Kowalzik Einwände im Rahmen des laufenden Anhörungsverfahren zu formulieren und schriftlich bis Mitte Dezember bei der Gemeindeverwaltung einzureichen.
Eckhard Heise
Von Windrädern umzingelt: Bahraer machen sich Sorgen
Windkraft-Infoveranstaltung: Aus Desintresse wurde Ablehnung
Konnte vor kurzem bei der Bürgerversammlung von Mellrichstadts Bürgermeister Eberhard Streit von einer Reaktion auf die neueste Entwicklung zum Thema Windenergie in Bahra kaum die Rede sein, so war die Stimmung bei der Informationsveranstaltung des Vereins zum Schutz der Umwelt und des Kulturerbes in Rhön-Grabfeld nun eine ganz andere. Nachdem Vorsitzender Bert Kowalzik und mehrere Referenten ausgiebig über die Vorhaben um das Dorf herum Auskunft gaben, wandten sich nun zahlreiche kritische Stimmen vor allem gegen die Einkreisung des kleinen Mellrichstädter Stadtteils durch Windräder.
Der Verein mit Sitz in Wargolshausen hat sich unter anderem den Erhalt des landschaftlichen „Kulturerbes“ zum Ziel gesetzt, erklärte Kowalzik zunächst. Durch die Windräder sieht Kowalzik allerdings nicht nur dieses Erbe in Gefahr, sondern auch den Artenschutz vieler Vögel und die Gesundheit der Menschen.
Wie stark diese Beeinträchtigung ist, illustrierte Matthias Seifert von der Initiative „Gegenwind“ aus Hendungen. Besonders anschaulich war dabei sein 360-Grad-Panorama-Video von Bahra, in das er mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms die geplanten Windräder montiert hat. Er sprach von mehr als zwei Dutzend Anlagen, die um Bahra herum geplant oder bereits beantragt seien. Sie seien so angeordnet, dass die zulässige Einzingelung von 180 Grad deutlich überschritten sei, „Schatten gibt es voraussichtlich in Bahra überall“. Ebenso wurde vor den Lärmbeeinträchtigungen gewarnt. Durch die Umzingelung werde voraussichtlich, egal welche Windverhältnisse herrschen, etwas von den Anlagen zu hören sein, hieß es bei der Infoveranstaltung.
Darüber hinaus beschrieb er den Aufwand zur Errichtung der 150 Meter hohen Masten, die Fundamente mit einem Volumen von 1400 Kubikmeter Beton benötigen. „Wenn eine Gesellschaft Pleite geht, ist aber der Grundstückseigentümer für die Entsorgung verantwortlich“.
Dass dieses Szenario sich ereignet, hält Harald Klopf aus Rannungen für fast unweigerlich. Er habe selbst an einer Bürgeranlage geplant, im Laufe der notwendigen Recherchen aber „die Finger davon gelassen“. Dazu berichtete er über die Effektivität der Anlagen, die bereits in seiner Gemeinde existieren. Nachdem inzwischen Leistungsberichte des Betreibers veröffentlicht wurden, geht aus den Zahlen hervor, dass die Anlagen lediglich die Hälfte des vorgesehenen Stromes erzeugen und damit weit jenseits der Wirtschaftlichkeit liegen.
Verwunderlich sei das Ergebnis indes nicht, zumal der bayerische Windatlas schon darauf hingewiesen hat, dass sich die Region in einem Schwachwindgebiet befinde, in dem eine solche Ausbeute gar nicht erzeugt werden könne, wie die Betreiber ursprünglich berechnet haben. Hier in der Region seien die Windverhältnisse sogar eher noch ungünstiger, was auch bereits die Ergebnisse der Windmessung des 150 Meter hohen Mastes bei Unsleben bestätigt haben, hieß es.
Die neuesten politischen Entwicklungen seien auch bereits Reaktionen auf die Unwirtschaftlichkeit der Stromerzeugung in windschwachen Gebieten. Angeblich habe die Agrokraft auch bereits ihr Windparkprojekt Streu/Saale aufgegeben, ließ Seifert verlauten.
Nachdem in dem gut gefüllten Schützenheim mehrere Zuhörer ihre Stimmungslage zum Ausdruck brachten und sich gegen die Windräder äußerten, empfahl Kowalzik Einwände im Rahmen des laufenden Anhörungsverfahren zu formulieren und schriftlich bis Mitte Dezember bei der Gemeindeverwaltung einzureichen.
Eckhard Heise
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